Brauereibesichtigung in Jever
Touristen, die an der ostfriesischen Nordseeküste Urlaub machen, möchten zumeist gerne auch abseits der Strände etwas unternehmen und planen deshalb gerne Ausflüge. Ein sehr interessantes Ausflugsziel kann beispielsweise das Städtchen Jever sein, das über eine sehr reizvolle Innenstadt verfügt. Bekannt ist der Ort allerdings in der Hauptsache wegen der dort ansässigen Brauerei, denn die Erzeugnisse des „friesischen Brauhauses zu Jever“ sind fast überall erhältlich und werden auch entsprechend beworben. Da auch eine Besichtigung der Brauerei eine schöne Unternehmung im Verlauf eines Nordseeurlaubs sein kann, soll der Ablauf einer solchen Besichtigung im Folgenden einmal beschrieben werden. Diese Beschreibung basiert auf einer Brauereibesichtigung, die im Juni des Jahres 2015 stattfand.
Das "Hopfenkarree" vor dem Brauereimuseum
Um an einer Brauereiführung teilnehmen zu können, müssen zunächst einmal entsprechende Tickets besorgt werden. Auf den Seiten der Brauerei sind auf der Unterseite: http://www.jever.de/die-brauerei/brauerei-besichtigung/ diesbezüglich einige Informationen zu finden.
So finden die Besichtigungen ganzjährig von Montag bis Freitag statt und kosten für erwachsene Personen 8 Euro. Die Führungen sollen rund 1,5 Stunden dauern, wobei zunächst das Brauereimuseum besucht wird, bevor ein Rundgang durch die Produktionsanlagen beginnt und die Führung dann mit einer Verkostung endet. Im Rahmen der Verkostung würden pro Person zwei Gläser der hauseigenen Erzeugnisse ausgeschenkt werden.
Außerdem findet sich auf der Internetseite ein Link, um Tickets direkt online bestellen zu können. Die Führungen starten am sogenannten „Hopfenkarree“, einem Platz direkt vor dem Eingang des Brauereimuseums. Brauereimuseum wie Hopfenkarree sind in Jever im Übrigen sehr leicht zu finden, da das Museum wirklich sehr gut ausgeschildert ist.
1. Führung durch das Brauereimuseum
Pünktlich zu Beginn der Brauereibesichtigung holt ein Führer die wartenden Besucher am Hopfenkarree ab. Nach einer freundlichen Begrüßung geht es direkt ins Museum, wo die Führung startet.
Das Brauereimuseum in Jever
Im Museum erfährt der Besucher sehr viel über Bier und das Brauen in vergangenen Zeiten. Zunächst wird kurz die Geschichte des Bieres erläutert, bevor ein Rundgang durch die verwinkelten kleinen Räume des Museums folgt. Der Besucher erfährt alles über das Brauen von Bier, vom Mälzen der Gerste über das Maischen, bis hin zur Lagerung und dem Abfüllen auf Flaschen.
Sehr interessant ist die Besichtigung der alten Anlagen, wie Braukessel, Kühlanlagen usw. Dem Besucher wird klar, dass das Brauen von Bier in früheren Zeiten eine harte Arbeit war und dennoch nur relativ geringen Mengen an Bier produziert werden konnten. Dies ist schon anhand der alten Abfüllanlagen ersichtlich, da seiner Zeit noch jede Flasche einzeln von Hand befüllt wurde. Anhand von Filmmaterial werden auch die damaligen Arbeitsbedingungen verdeutlicht, die sehr hart und gefährlich waren. So mussten zum Beispiel kleinere Kinder in unbelüftete Fässer steigen, um diese von innen zu reinigen.
Die Führung durch das Brauereimuseum ist nicht nur informativ, sondern es werden auch die Sinne der Besucher angesprochen. So kann jeder Museumsgast gemalzte Gerste probieren und den intensiven Geruch von Hopfen erfahren, den nicht wirklich jeder Besucher mag.
2. Besichtigung der Brauerei
Nach der etwa halbstündigen Führung durch das Brauereimuseum geht die Führung auf dem benachbarten Gelände der Jever-Brauerei weiter. Dort erfahren die Besucher, wie Bier in der heutigen Zeit produziert wird. Das grundsätzliche Prinzip hat sich zwar nicht geändert, die Verfahren sind jedoch ungleich effizienter und auf deutlich höhere Produktionsmengen ausgelegt.
Im Rahmen dieses Teils der Brauereibesichtigung gelangen die Besucher auch in einen der markanten Brauereitürme, die heute quasi ein Wahrzeichen der Stadt Jever darstellen.
Blick auf die Brauereitürme in Jever
Im Brauereiturm wird das hochmoderne, computergesteuerte Sudhaus besichtigt. Danach werden die Reinigungs- und Abfüllanlagen erklärt und besichtigt. In diesem Anlagenteil werden Bierflaschen zunächst gereinigt, anschließend kontrolliert, um dann wieder befüllt zu werden. Es ist wirklich faszinierend mit welcher Geschwindigkeit die Flaschen durchlaufen, um in Kisten verpackt in den Handel zu gelangen. Auch die Besichtigung der modernen Produktionsstätte dauert etwa eine halbe Stunde.
3. Verkostung im Schankraum der Brauerei
Nach dem die Teilnehmer der Brauereiführung so viel über Bier erfahren haben, freuen sich die meisten auf den dritten und letzten Teil, sprich die Verkostung. Hierfür werden die Besucher in einen Schankraum der Brauerei geführt. Auf den Tischen stehen schon Laugenbrezeln bereit und einige Biere sind bereits vorgezapft. Die Besucher haben die Wahl zwischen „Jever Pilsener“, der Lightversion und der alkoholfreien Version, „Jever Fun“. Außerdem kann auch noch das Erfrischungsgetränk „Jever Lime“ geordert werden.
Jetzt wird es richtig gemütlich und gesellig. Bemerkenswert ist, dass nach dem zweiten Glas weiter ausgeschenkt wird. Anders als auf den Internetseiten der Brauerei angegeben, können die Teilnehmer der Führung so viel trinken, wie sie in der für diesen Teil der Brauereibesichtigung veranschlagten halben Stunde trinken möchten. Selbst eher langsame Biertrinker schaffen in dieser Zeit leicht drei Gläser des kühlen Gerstensaftes. Laut Angaben eines Bediensteten läge der Rekord jedoch bei einer deutlich höheren Anzahl an Gläsern, die in dieser halben Stunde schon getrunken worden seien.
Dass die Brauerei auf ihren Internetseiten die wahren Begebenheiten während der Verkostungen nicht erwähnt, liegt sicherlich daran, dass diese Vorgehensweise nicht verpflichtend sein soll. Ebenso wenig möchte sich die Firma Jever wahrscheinlich auch nicht verpflichten, den Teilnehmern abschließend noch ein kleines Präsent mitzugeben. Bei der Besichtigung, an der im Juni 2015 teilgenommen wurde, bestand dieses Präsent aus einer Tüte mit einem schönen Bierglas. Dieses Geschenk haben alle Teilnehmer sehr gerne in Empfang genommen.
Fazit: Lohnt eine Besichtigung der Jever-Brauerei?
Wer sich zum Beispiel im Rahmen eines Ostfrieslandurlaubs in der Nähe der Stadt Jever aufhält, sollte auf jeden Fall einmal die Brauerei besuchen und besichtigen. Dies gilt natürlich insbesondere für Menschen, die gerne Bier trinken. Sowohl die Führungen durch das Museum als auch durch die modernen Produktionsstätten sind sehr interessant und die abschließende Verkostung ist ein wirklich schönes Erlebnis. Die ohnehin schon geringen Kosten für die Brauereibesichtigung relativieren sich nochmals durch das Gratisbier und das etwaige Geschenk der Brauerei.
Abschließend noch ein Tipp. Wer sich für die Teilnahme an einer Brauereibesichtigung in Jever interessiert, sollte sich unbedingt rechtzeitig anmelden. Da diese Besichtigungen sehr beliebt sind, ist eine Voranmeldung vor allem in der Urlaubssaison fast unabdingbar.